Unter der Überschrift: „Reich mir die Hand mein Leben! – Hochzeit im 18. Jahrhundert organisierte die Evangelische Bildung in Ostbayern auf Schloss Ortenburg eine Living History Veranstaltung, die unter anderem vom Bayerischen Kulturfonds gefördert wurde.
Sie war als Bildungsveranstaltung der "Evangelische Bildung in Ostbayern e.V." der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, sowohl für die Schlossbesucher als auch für die Darsteller und Darstellerinnen konzipiert und hatte eine Vorbereitungszeit von etwa einem Jahr. Im Vorfeld wurden die Darsteller und Darstellerinnen in Onlineworkshops geschult. Es wurde intensiv recherchiert, historische Kleidung angefertigt und Requisiten beschafft. Trotz großer Hitze an dem Wochenende der Veranstaltung war die "Ortenburger Hochzeit" für alle Beteiligten, von denen jeder mit großem Ernst seine Rolle erfüllte, ein großartiges Erlebnis.
Wir danken den "schnell Zeichnern" Heidi Moll, Michael Zock und Stefan Winter für die schönen Bilder.
Der geschichtliche Hintergrund zur Hochzeit im Jahre 1765
Die Reichsgrafschaft Ortenburg war eine reichsunmittelbare Grafschaft der Grafen von Ortenburg im Heiligen Römischen Reich. Hauptsitz war die Burg Ortenburg über dem Markt Ortenburg in Niederbayern (heute Landkreis Passau). Die Reichsgrafschaft bestand von etwa 1120 bis 1805 mitten im Herrschaftsraum des Herzogtums Bayern.
Nachdem Johann Georg im Alter von 39 Jahren im Jahre 1725 verstorben war, wurde der 10-jährige Karl III. amtierender Graf. Bis zu seiner Volljährigkeit 1739 übernahm seine Mutter, Gräfin Maria Albertine von Nassau-Saarbrücken, seine Vormundschaft. Karls Belehnung fand am 24. Oktober 1741 statt. Seine Amtszeit war geprägt durch den Österreichischen Erbfolgekrieg von 1740 bis 1748. Da er und damit die Grafschaft neutral blieb, gewährte er den Kriegsparteien das Durchzugs- und Stationierungsrecht durch Ortenburg. So waren in Ortenburg verschiedene Truppen stationiert, darunter auch französische Reiterregimenter. Die Ortenburger Bevölkerung hatte durch die große Truppenanzahl sehr zu leiden. Bemerkenswert ist Karls Kinderzahl. Zusammen mit seiner Frau Louise Sophia zeugte er 14 Kinder.
1776 verstarb Karl III. in Ortenburg. Sein Nachfolger wurde sein ältester Sohn, Graf Karl Albrecht.
1776 verstarb Karl III. in Ortenburg. Sein Nachfolger wurde sein ältester Sohn, Graf Karl Albrecht.
Maria Theresia von Österreich (* 13. Mai 1717 in Wien; † 29. November 1780 ebenda) Fürstin aus dem Hause Habsburg. Die von 1740 bis zu ihrem Tod regierende Erzherzogin von Österreich und Königin u. a. von Ungarn (mit Kroatien) und Böhmen zählte zu den prägenden Monarchen der Ära des aufgeklärten Absolutismus. Nach dem Tod des Wittelsbachers Karl VII. 1745 erreichte sie die Wahl und Krönung ihres Gatten Franz I. Stephan zum römisch-deutschen Kaiser. Die Regierungsgeschäfte der Habsburgermonarchie führte seine Frau allein. Wie jede Gattin eines Kaisers wurde sie, obwohl nicht selbst gekrönt, als Kaiserin tituliert.
In religiöser Hinsicht war Maria Theresias Religionspolitik geprägt vom Barock-Katholizismus, aber auch reformerische Strömungen spielten eine Rolle. Maria Theresia schuf zur Bekämpfung der Unsittlichkeit eine Keuschheitskommission. Sie wehrte sich noch bis zum Lebensende strikt, den Nichtkatholiken gegenüber Toleranz zu üben, was zu einem schweren Konflikt mit ihrem Sohn Joseph führte. Maria Theresia bekämpfte den Protestantismus vor allem in Österreich. Die vertriebenen Protestanten wurden in entfernten und dünn besiedelten Gebieten wie in Siebenbürgen, dem Banat oder in der Batschka angesiedelt.
In religiöser Hinsicht war Maria Theresias Religionspolitik geprägt vom Barock-Katholizismus, aber auch reformerische Strömungen spielten eine Rolle. Maria Theresia schuf zur Bekämpfung der Unsittlichkeit eine Keuschheitskommission. Sie wehrte sich noch bis zum Lebensende strikt, den Nichtkatholiken gegenüber Toleranz zu üben, was zu einem schweren Konflikt mit ihrem Sohn Joseph führte. Maria Theresia bekämpfte den Protestantismus vor allem in Österreich. Die vertriebenen Protestanten wurden in entfernten und dünn besiedelten Gebieten wie in Siebenbürgen, dem Banat oder in der Batschka angesiedelt.
Kurfürstentum Bayern bezeichnet das Herzogtum Bayern seit der Erlangung der Kurwürde für die Herzöge von Bayern im Jahr 1623 bis zum Erlöschen der bayerischen Kurwürde 1806.
Maximilian III. Joseph Karl Johann Leopold Ferdinand Nepomuk Alexander von Bayern, kurz Max III. Joseph (* 28. März 1727 in München; † 30. Dezember 1777 ebenda), aus dem Fürstengeschlecht der Wittelsbacher war Kurfürst von Bayern von 1745 bis zu seinem Tode. Da sich Bayern für eine Großmachtpolitik im Stil seiner Vorgänger als zu geschwächt erwies, schloss der Kurfürst schon bald nach seinem Machtantritt einen Sonderfrieden mit Österreichs Erzherzogin Maria Theresia und orientierte sich außenpolitisch an Habsburg. Auch im Siebenjährigen Krieg, in dem Bayern mit Österreich und Frankreich verbündet war, bemühte er sich, so bald wie möglich aus dem Konflikt auszuscheiden. Danach galt – wegen seiner Kinderlosigkeit – sein Hauptaugenmerk der Klärung der Erbfolge in Kurbayern und der Kurpfalz.
Innenpolitisch galt es, die immense Schuldenlast des Landes abzubauen. Er betrieb eine begrenzte Reform der Verwaltung. Wichtiger war die Kodifikation des bayerischen Rechts. Außerdem verfolgte er eine Politik der Wirtschaftsförderung und des Landesausbaus. Als absolutistischer Herrscher versuchte er den Einfluss der Stände zu begrenzen und die Kirche so weit wie möglich unter den Einfluss des Staates zu stellen. Unter seiner Regentschaft wurde die Schulpflicht eingeführt und der Kurfürst war Förderer von Kunst und Wissenschaft.
Am 23. Januar 1765 verheiratete er seine Schwester Maria Josepha mit Joseph II.
Maximilian III. Joseph Karl Johann Leopold Ferdinand Nepomuk Alexander von Bayern, kurz Max III. Joseph (* 28. März 1727 in München; † 30. Dezember 1777 ebenda), aus dem Fürstengeschlecht der Wittelsbacher war Kurfürst von Bayern von 1745 bis zu seinem Tode. Da sich Bayern für eine Großmachtpolitik im Stil seiner Vorgänger als zu geschwächt erwies, schloss der Kurfürst schon bald nach seinem Machtantritt einen Sonderfrieden mit Österreichs Erzherzogin Maria Theresia und orientierte sich außenpolitisch an Habsburg. Auch im Siebenjährigen Krieg, in dem Bayern mit Österreich und Frankreich verbündet war, bemühte er sich, so bald wie möglich aus dem Konflikt auszuscheiden. Danach galt – wegen seiner Kinderlosigkeit – sein Hauptaugenmerk der Klärung der Erbfolge in Kurbayern und der Kurpfalz.
Innenpolitisch galt es, die immense Schuldenlast des Landes abzubauen. Er betrieb eine begrenzte Reform der Verwaltung. Wichtiger war die Kodifikation des bayerischen Rechts. Außerdem verfolgte er eine Politik der Wirtschaftsförderung und des Landesausbaus. Als absolutistischer Herrscher versuchte er den Einfluss der Stände zu begrenzen und die Kirche so weit wie möglich unter den Einfluss des Staates zu stellen. Unter seiner Regentschaft wurde die Schulpflicht eingeführt und der Kurfürst war Förderer von Kunst und Wissenschaft.
Am 23. Januar 1765 verheiratete er seine Schwester Maria Josepha mit Joseph II.