Die Eingestellte Jagd - Club Rocaille

Direkt zum Seiteninhalt
Stand 22.11.2024
Einige Anmerkungen zu der Jagdpraxis des kurbayerischen Hofes und der Eingestellten Jagd
Friedrich Wilhelm Döbels Vorstellungen über große, aufwändige „Hauptjagen“ und kleiner dimensionierte „Bestätigungsjagen“ spiegeln sich auch in der Jagdpraxis des kurbayerischen Hofes wieder.
Als Paradebeispiele der Eingestellten Jagd als Großereignis finden sich hier die Hauptjagden auf Schwarzwild im Geisenfelder Forst, einem ausgedehnten Revier südöstlich von Ingolstadt.
Während der Geisenfelder Saujagd vom 11. bis 23. November 1725 erlegte Max Emanuel den Aufzeichnungen seines Jagddiariums zufolge 762 Wildschweine.
Zur Geisenfelder Jagd des Jahres 1729 reisten Kurfürst Karl Albrecht mit Gattin-, die Prinzen Clemens und Maximilian, Herzog Ferdinand und der schon mehrfach als Jagdgast in Erscheinung getretene Fürstbischof Johann Theodor nebst ihren Hofstäben an, insgesamt etwa 100 Personen.“
Nach Angaben Kobells wurden 1270 Mann Hilfskräfte aufgeboten und kamen 287 Pferde zum Einsatz.” Die Jagdreise dauerte vom 11. bis mm 24. November  umfasste unter anderem eine Wallfahrt nach Eichstätt mit Rückreise über lngolstadt und erbrachte eine Strecke von rund 506 Stück Schwarzwild und 60 Stück Rotwild.”
Eine groß angelegte Jagdreise in Reviere des Wildmeisteramts Geisenfeld erlebte auch das Jahr 1735. In der Zeit zwischen 10. und 24. November erlegte die Hofgesellschaft nach Angaben Kobells 1105 Sauen; Preysing verzeichnet den 11. November als Tag des „großen gesperrten Saujagens“. nennt für diesen Tag aber keine Strecke.” Der Jagdtag des 22. Novembers in Zell bei Wolnzach kostete nach Preysings Notiz 186 Sauen das Leben.” Schon am 9. August desselben Jahres hatte die Hofgesellschaft bei Geisenfeld eine Hirschjagd abgehalten, die stellvertretend für zahlreiche Eingestellte Jagden „bescheideneren“ Ausmaßes erwähnt sei. Preysing dokumentiert eine Strecke von 75 Hirschen, 20 Hirschkühen, 11 Kälbern, sechs Rehen und einer Sau. 27 Hirsche wurden wieder freigelassen. Ob die Geisenfelder Saujagd des Jahres 1749, die im Rechnungsbuch des Wildbretgewölbes ihren Niederschlag fand, Eignung als Zeugnis einer „neuen Bescheidenheit“ in Jagdfragen unter Max 111. Joseph besitzt, soll dahingestellt sein." im Rahmen dieses Ereignisses wurden 351 Wildschweine erlegt und 17 Hirsche gefangen, von denen man 15 lebend in den Parforcepark lieferte. Ferner schlugen als Strecke 41 Hirschkühe, 2 Kälber. 41 Rehe, 3 Füchse und 3 Hasen zu Buche. Und noch im Jahre 1775 bestand die Strecke eines Eingestellten Jagens im Wildmeisteramt Geisenfeld in 382 Stück Schwarzwild."
Auszug aus der Forschungsarbeit
Umwelt - Herrschaft - Gesellschaft
Die landesherrliche Jagd Kurbayerns im 18. Jahrhundert
von Herrn Prof. Dr. phil. Martin Knoll
Unser Diorama, dem Stich der eingestellten Jagd von Döbel nachempfunden. Maßgeblich gebaut von Maren Wieczorek.
Zurück zum Seiteninhalt