Die Parforce Jagd
Im späten Mittelalter jagten Wohlhabende und Adlige mit Pferden und Hunden.
Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die fürstliche Parforcejagd in Frankreich, England und Deutschland mit großem Aufwand betrieben. Es wurden Meuten mit mehreren hundert Hunden gehalten. In einem der Standartwerke des 18. Jahrhunderts "Döbels Jäger-Practica 1746" gibt es Anweisungen zur Jagd und zur Hundehaltung.
Die Parforcejagd im fürstlichen Rahmen erforderte große und geschlossene Terrains. Es wurden Wildgärten angelegt, die zum Teil mehrere Tausend Hektar groß waren. Kilometerlange Wälle, Zäune und Mauern umgeben die Wildparks, um das Wechseln des Wildes in fremde Jagdgebiete zu verhindern und Flurschäden zu vermeiden. Heute noch existiert eine Mauer um den Park von Schloss Chambord. In Frankreich befassten sich zahlreiche Landschaftsgärtner und Förster mit der Unterhaltung der Wildgärten.
Die Parforcejagd konnte der Bauernschaft, aber auch adligen Grundbesitzern vielfach große Schäden verursachen, ohne dass ausreichende Kompensation gewährt wurde. Insbesondere der Feldschaden, der durch das Wild angerichtet wurde, konnte verheerende Ausmaße erreichen. Daher wurde das Thema während der Aufklärung immer wieder als drastische Sozialkritik aufgegriffen.
Auszug aus der Forschungsarbeit
Umwelt - Herrschaft - Gesellschaft
Die landesherrliche Jagd Kurbayerns im 18. Jahrhundert
von Herrn Prof. Dr. phil. Martin Knoll
Unser Diorama, einer Parforce Jagd